Unser erfahrenes Team für Schulter- und Ellenbogenchirurgie versorgt unter Leitung von Dr. Philip Krawen sämtliche akuten Verletzungen und chronischen Erkrankungen der Schulter- und Ellenbogengelenke. Wir arbeiten mit modernsten Behandlungsmethoden. Insgesamt werden pro Jahr rund 2.000 Patientinnen und Patienten ambulant bei uns behandelt und über 600 operative Eingriffe durchgeführt.
Optimale Voraussetzung für einen erfolgreichen Eingriff: die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den hauseigenen hochspezialisierten Fachabteilungen. Die Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie ermöglicht uns mit Röntgen, CT und zeitnahem MRT eine sehr genaue Diagnosestellung. Sie ist gerade bei Erkrankungen des Schulter- oder Ellenbogengelenks entscheidend für den weiteren Behandlungserfolg.
Der Fachbereich Klinische Anästhesie und Operative Intensivmedizin bietet mit modernsten Anästhesieverfahren eine für die Patientin bzw. den Patienten maximal schonende und angenehme operative Versorgung. Schmerzkatheter werden regelhaft verwendet, um auch die Tage nach einer Operation schmerzarm zu gestalten.
Darüber hinaus kümmern sich das chirurgisch erfahrene Pflegepersonal und das hervorragend ausgebildete Team der Physiotherapie mit Herz und Engagement um jede einzelne Patientin bzw. jeden einzelnen Patienten. Auch bei der Beantragung von Rehaaufenthalten nach der Operation hilft Ihnen unser Team gerne weiter.
In unserem angeschlossenen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) führt Dr. Krawen jeden Montag eine Schulter- und Ellenbogensprechstunde zur konservativen Behandlung, ambulanten Nachsorge unserer operierten Patientinnen und Patienten und zur Indikationsstellung für die operative Versorgung durch.
Das Schulterengpasssyndrom ist eine der häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen im mittleren und höheren Lebensalter. Es wird als Engpasssyndrom zwischen Oberarm und Schulterdach definiert. Typisch sind nächtliche Schmerzen und wenn der Arm angehoben oder gedreht wird. Die Diagnose stellen wir mit klinischer Untersuchung, Röntgenaufnahmen und ggf. MRT der erkrankten Schulter.
TherapieKonservativ: Zunächst sollen konservative Maßnahmen erfolgen. Dazu gehören zeitweise Schonung, Medikamente, Spritzen oder Physiotherapie.
Operativ: Versagen diese Maßnahmen, bleibt die arthroskopische Erweiterung des Raumes unter dem Schulterdach als Therapiemöglichkeit. Sie wird mit einer Schleimbeutelentfernung (subacromiale Dekompression) kombiniert.
NachbehandlungDer Arm muss in der Regel nicht ruhiggestellt werden. Über den Schmerzkatheter können in den ersten Tagen nach der Operation Wundschmerzen minimiert werden. Schon beim ein- bis zweitägigen stationären Aufenthalt beginnen wir mit Krankengymnastik. Nach etwa sechs bis acht Wochen Nachbehandlung sind die Patienten in der Regel wieder arbeits- und sportfähig.
Zur Rotatorenmanschette gehören vier Muskeln, die vom Schulterblatt zum Oberarmkopf ziehen und dort mit ihren Sehnen ansetzen. Sie stabilisiert die Schulter und bewegt den Arm zur Seite und nach oben, dreht ihn nach außen und nach innen. Durch Verschleiß oder Unfall kann es zu einem Sehnenriss kommen. Dies geschieht mit dem Alter häufiger.
Die körperliche Untersuchung ist entscheidend, wenn die Rotatorenmanschette verletzt ist. Eine Sonographie des Schultergelenks kann weitere Hinweise geben. Um die Diagnose zu sichern, ist eine Magnetresonanz- oder ggf. Computertomographie mit Kontrastmittel erforderlich.
TherapieKonservativ: Bei kleinen, inkompletten Einrissen geht eine konservative Therapie. Es werden entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente eingesetzt. Krankengymnastik ist häufig ergänzend hilfreich.
Operativ: Um das genaue Ausmaß des Sehnenschadens festzustellen, machen wir zunächst eine Arthroskopie, also eine Gelenkspiegelung. Die gerissenen Sehnen können wir mit Fadenankern am Knochen befestigen. Dies können wir, je nach Ausmaß und Ort des Defektes, arthroskopisch durch ein sogenanntes Schlüsselloch machen oder offen, über einen zwei bis drei Zentimeter langen Schnitt. Der Eingriff geschieht in Vollnarkose.
NachbehandlungDirekt nach der Operation wird ein Verband angelegt. Mit diesem wird das operierte Schultergelenk für fünf Wochen ruhiggestellt. Dann folgt eine Rehamaßnahme. Über den Schmerzkatheter können in den ersten Tagen nach der Operation Wundschmerzen minimiert werden. Schon beim stationären Aufenthalt beginnt die Krankengymnastik. Der Krankenhausaufenthalt dauert ungefähr zwei bis drei Tage.
Bei einer Kalkschulter kommt es zu Kalkeinlagerungen in der Sehnenkappe. Sie macht sich vor allem durch akut auftretende heftige Schmerzen bemerkbar. Durch Entzündung und Verdickung der Sehne kann es dann auch zu einem Engpass-Syndrom (Impingement) kommen.
TherapieKonservativ: Ähnlich wie beim Engpass-Syndrom sind konservative Maßnahmen wie Schmerzmedikation und Infiltrationen die erste Wahl. Ebenfalls zu den nichtoperativen Therapieformen gehört die Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT). Damit können wir bei einer großen Zahl der Patientinnen und Patienten gute Ergebnisse erzielen.
Operativ: Falls die konservativen Maßnahmen scheitern, bleibt die operative Ausräumung des Kalkherdes. Das machen wir arthroskopisch. Ergänzend machen wir in der gleichen Sitzung eine subacromiale Dekompression.
NachbehandlungEine Ruhigstellung ist in der Regel nicht nötig. Über den Schmerzkatheter können wir in den ersten Tagen nach der Operation Wundschmerzen minimieren. Schon beim stationären Aufenthalt beginnen wir mit Krankengymnastik. Der Krankenhausaufenthalt dauert ungefähr zwei bis vier Tage. Nach ca. sechs bis acht Wochen Nachbehandlung sind die Patientinnen und Patienten üblicherweise wieder arbeits- und sportfähig.
Die Schultersteife (frozen shoulder) kann sich ohne erkennbare Ursache entwickeln oder nach Unfällen und Operationen. Typisch ist ein Verlauf in drei Stadien bis hin zur spontanen Heilung. Nach einer initialen Phase mit ausgeprägten Schmerzen nimmt die Bewegungseinschränkung zu. Im letzten Stadium normalisiert sich die Beweglichkeit. Der zeitliche Verlauf ist jedoch nicht kalkulierbar.
TherapieZunächst müssen wir die Schmerzen mit konservativen Maßnahmen reduzieren. Danach folgt eine intensive physiotherapeutische Behandlung. Operative Maßnahmen – eine arthroskopische oder geschlossene Arthrolyse – kommen nur in Frage, wenn die Therapie im letzten Stadium der Erkrankung versagt.
Der Verschleiß, die Arthrose, ist am Schultergelenk seltener als am Hüft- und Kniegelenk. Sie tritt besonders in höherem Alter auf, etwa infolge eines normalen Verschleißes, einer rheumatischen Erkrankung, eines Unfalls oder einer Rotatorenmanschettenruptur (Defektarthropatie).
TherapieIm Anfangsstadium können symptomatische Maßnahmen reichen. Im Vordergrund steht, die Beweglichkeit zu erhalten. Erst im späteren Stadium – wenn die schmerzlindernde Therapie keine Beschwerdefreiheit bringt – können wir wie am Hüft- und Kniegelenk einen Gelenkersatz (Prothese) machen. Der Erfolg hängt von der richtigen Prothese ab. Die wählen wir je nach Ursache und Ausmaß der Gelenkveränderungen aus. Es gibt Voll-, Teil-, Kappen- und inverse Prothesen. Neben einer genauen Untersuchung machen wir hierfür ein MRT und CT. Mit dieser Aufnahme erstellen wir eine genaue dreidimensionale Prothesenplanung.
NachbehandlungNach der Operation wird ein Verband angelegt. Mit diesem stellen wir das operierte Schultergelenk für fünf Wochen ruhig. Dann folgt eine Rehamaßnahme. Mit dem Schmerzkatheter können wir in den ersten Tagen nach der Operation die Wundschmerzen minimieren. Schon beim stationären Aufenthalt beginnen wir mit Krankengymnastik. Der stationäre Aufenthalt dauert ungefähr fünf bis sieben Tage.
Die Oberarmkopffraktur kommt häufig bei Menschen über 70 Jahren vor.
TherapieKonservativ: In den meisten Fällen reicht eine konservative Behandlung aus. Dabei stellen wir den Arm für ein bis drei Wochen mit einem Gilchrist-Verband ruhig. Wir kontrollieren den Arm dann regelmäßig durch Röntgen und geben die Beweglichkeit im Schultergelenk je nach Schmerz schrittweise wieder frei. Um der Fraktur genau zu bewerten, machen wir häufig eine Computertomographie (CT). So können wir für jede Fraktur die passende Versorgung planen.
Operativ: Bei manchen Frakturformen ist eine Operation unumgänglich. Wir nutzen dann verschiedene Osteosyntheseverfahren: winkelstabile Platten, Verriegelungsnägel und Schrauben. Ein Kunstgelenk - eine Frakturprothese - implantieren wir nur, wenn wir den Oberarmkopf nicht rekonstruieren und erhalten können. Ähnliches gilt für Knochenbrüche von Schlüsselbein, Schulterblatt oder Ellenbogengelenk.
NachbehandlungJe nach Operation ist eine Ruhigstellung von unterschiedlicher Dauer erforderlich. Über den Schmerzkatheter können wir in den ersten Tagen nach der Operation die Wundschmerzen minimieren. Schon beim stationären Aufenthalt beginnen wir mit Krankengymnastik.
Häufig renken sich junge Menschen bei einem Unfall die Schulter aus. Gelegentlich springen Schultern auch ohne Traumata heraus. Meist ist die Luxationsrichtung nach vorne unten. Die Therapie legen wir individuell fest und berücksichtigen dabei die Art der Luxation (habituell, traumatisch), das Alter des Betroffenen und die Begleitverletzungen. Bei jüngeren überwiegt ein Labrum bzw. Kapselriss, bei älteren sind es Sehnenverletzungen. Insbesondere junge Verletzte sind gefährdet, dass die Schulter bei Bagatellbewegungen wieder auskugelt. Daher muss eine operative Stabilisation der Schulter erfolgen.
TherapieKonservativ: Die physiotherapeutische Behandlung steht hier an erster Stelle. Durch gezieltes Training der Schulter- und Rückenmuskulatur und ggf. die Behandlung verkürzter Muskulatur wird das Schultergelenk stabilisiert. Häufig ist es notwendig, langfristig eigenständige Übungen durchzuführen.
Operativ: Zunächst machen wir eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung), um das Ausmaß des Schadens festzustellen. Die abgerissene Gelenklippe (Labrum) können wir – meist arthroskopisch mit Schlüssellochtechnik und selbstauflösenden Fadenankern – wieder an der Gelenkpfanne befestigen. Seltener müssen wir einen zusätzlichen Schaden am Kapsel-Band-Apparat in einer offenen Operation über einen ca. fünf Zentimeter langen Hautschnitt rekonstruieren.
NachbehandlungDirekt nach der Operation legen wir ein Verband an, mit dem wir das operierte Schultergelenk für fünf Wochen ruhigstellen. Dann folgt eine Rehamaßnahme. Über den Schmerzkatheter können wir in den ersten Tagen nach der Operation die Wundschmerzen minimieren. Schon beim stationären Aufenthalt beginnen wir mit Krankengymnastik. Der Krankenhausaufenthalt dauert ungefähr ein bis zwei Tage.
Das Schultereckgelenk (AC-Gelenk) ist häufig von Verletzungen betroffen – durch einen direkten Sturz auf die Schulter oder indirekt auf den ausgestreckten Arm. Als Folge tritt eine sogenannte Schultereckgelenksprengung auf. Wir behandeln diese Patientinnen und Patienten sehr individuell.
TherapieWir machen bei solchen Verletzungen eine individuelle Beratung und berücksichtigen bei der Indikationsstellung das Alter und körperliche Aktivitäten, also Beruf und Sport. In den meisten Fällen ist eine konservative Behandlung mit kurzer Ruhigstellung und Schmerztherapie ausreichend. Sollte doch eine OP erforderlich sein, stabilisieren wir das Schultereckgelenk operativ. Entweder mit einer Hakenplatte oder minimalinvasiv durch ein Faden-Anker-System.
NachbehandlungDirekt nach der Operation wird ein Verband angelegt. Damit stellen wir das Schultergelenk für zwei bis vier Wochen ruhig. Über den Schmerzkatheter können wir in den ersten Tagen nach der Operation die Wundschmerzen minimieren. Schon beim stationären Aufenthalt beginnen wir mit Krankengymnastik. Der Krankenhausaufenthalt dauert ungefähr drei bis fünf Tage. Das Metall entfernen wir ggf. nach zwölf Wochen.
Bei der Epicondylitis, bekannt als Tennis- oder Golferellenbogen, haben Betroffene Schmerzen über dem äußeren oder inneren Ellenbogen, also am Ansatz der Unterarmstreck- und Beugemuskulatur.
Die Therapie soll zunächst mit schmerzstillenden Medikamenten, Physiotherapie mit Querfriktion und ggf. Stoßwellentherapie erfolgen. In bestimmten Fällen ist es außerdem sinnvoll, vorübergehend eine Orthese zu tragen. Versagt diese konservative Behandlung, erwägen wir eine Operation mit einer Einkerbung des Sehnensatzes und eine Denervierung.
Gelenkverschleiß kann auch das Ellenbogengelenk betreffen. Wir behandeln dann nach Möglichkeit konservativ mit schmerzstillenden Medikamenten, physikalischer und Physiotherapie, um die Beweglichkeit und Funktion zu erhalten. Mit einer minimalinvasiven Arthroskopie können wir freie Gelenkkörper entfernen, Knorpel glätten und ggf. Verwachsungen aufheben.
Ein ausgerenktes Ellenbogengelenk ist ein akuter Notfall, der sofort behandelt werden muss. Oft reicht ein konservatives Vorgehen, wie kurzzeitiges Ruhigstellen und Physiotherapie, um Verletzungen zu behandeln. Manchmal müssen wir die Gelenkstabilität aber wiederherstellen mit einer operativen Rekonstruktion der Bänder oder – bei einem Knochenbruch – mit einer Osteosynthese.
Dr. Philip Krawen, Oberarzt Unfallchirurgie
Philipp Urbanczyk, Oberarzt Unfallchirurgie - Ellenbogenchirurgie: Vertretung Dr. Krawen Sprechstunde Schulter und Ellenbogen
Dr. Tobias Weber, Leitender Oberarzt Unfallchirurgie
Stephan Heyer, Oberarzt Unfallchirurgie