Das alltägliche Leben birgt viele Gefahren, die zu Unfällen führen können – im Haus, im Straßenverkehr, bei der Arbeit und in der Freizeit.
Besonders die geriatrische Unfallchirurgie ist hier unser Hauptschwerpunkt. Wir behandeln täglich bis zu drei Personen ab 70 Jahren, die mit Schenkelhalsfrakturen eingeliefert werden. Wir arbeiten mit minimalinvasiven Verfahren, um ein weiterführendes Gewebetrauma zu verhindern. In unserem hauseigenen Alterstraumazentrum (ATZ) kooperieren wir mit der Geriatrie. Neben regelmäßigen gemeinsamen Visiten machen wir ein geriatrisches Assessment. Heißt: Bei unseren geriatrischen Unfallpatientinnen und -patienten werden von vorneherein alle Untersuchungen durchgeführt, die in der Geriatrie Standard sind – beispielsweise ein neurologischer Status. So können wir Patientinnen und Patienten häufig in einem besseren Zustand in den OP bringen und ermöglichen ihnen eine angenehmere Post-OP-Phase.
Neben sämtlichen Akutversorgungen – Polytrauma, Frakturen des Bewegungsapparates, des Beckens und der Wirbelsäule in sämtlichen Schweregraden – machen wir sporttraumatologische und arthroskopische Gelenkeingriffe.
Als Berufsgenossenschaftliches Behandlungszentrum hat unsere Abteilung neben der D-Arzt-Ambulanz eine besondere berufsgenossenschaftliche Sprechstunde (D-Ambulanz). Bedeutet: Wir dürfen berufsgenossenschaftlich versicherte Patientinnen und Patienten mit einer gewissen Schwere von Verletzungen behandeln– durch einen Unfall auf der Arbeit oder auf dem Weg zur Arbeit. Dies gilt sowohl für ambulante als auch für stationäre Patientinnen und Patienten.
Mit einem Arbeitsunfall oder dessen Folgen können sie sich also gerne an uns wenden. In unserer Sprechstunde werden Sie ambulant und nach Entlassung aus der stationären Behandlung kompetent weiterbetreut. Durch das Konzept der Departmentstruktur mit hochspezialisierten Fachkräften gewährleisten wir einen hohen Kompetenzgrad unserer behandelnden Ärztinnen und Ärzte, Pflege- und Funktionskräfte. Patientinnen und Patienten erhalten so eine optimale Versorgung durch eine bzw. einen auf dem Gebiet spezialisierte Unfallchirurgin bzw. spezialisierten Unfallchirurgen.
Die Sportorthopädie ist eine der Hauptdisziplinen der Sportmedizin. Sie beschäftigt sich mit Erkrankungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates. Dies können strukturelle Gewebeschäden sein – u.a. in Muskulatur, Sehnen und Bändern – etwa als Folge von akuten Verletzungen, chronischen Überlastungen, physiologischen Verschleißerscheinungen und systemischen Erkrankungen. Sie können aber auch aus funktionellen Problemen resultieren, die durch Trainingsfehler, ungeeignete Sportausrüstung oder Fehlstatik entstehen.
Die unterschiedlichen Beschwerdebilder und Erkrankungen werden in unseren Sprechstunden klinisch untersucht. Falls notwendig leiten wir bildgebende Verfahren ein – zum Beispiel Sonografie, Röntgen, CT oder MRT. Eventuell machen wir mit anderen Fachdisziplinen zusätzlich biomechanische (u.a. Ganganalysen) und laborchemische Analysen. So können wir eine spezifische Therapie durchführen.
Insbesondere nach Sportverletzungen hat die physiotherapeutische Rehabilitation einen großen Stellenwert: Hier können wir auf eine langjährige Kooperation mit dem benachbarten Rehazentrum Rainer Junge verweisen.
Am Standort Weende behandeln wir vor allem fußchirurgische traumatologische Fälle. Geplante und elektive Operationen finden vorwiegend in unserem Fußzentrum in Neu-Mariahilf statt.
Spezielle Probleme der Weichteile lösen wir mit der Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Um nach einem Eingriff die Mobilität und Gebrauchsfähigkeit möglichst rasch und vollständig wiederzuerlangen, setzen wir Krankengymnastik und Ergotherapie ein.
Infektionen von Knochen und Weichteilen zu behandeln ist für Ärztinnen und Ärzte eine besondere Herausforderung. Nach einer umfassenden Diagnostik leiten wir die bestmögliche Therapie ein. Hierzu arbeiten wir eng mit der Klinischen Radiologie, der Innere Medizin (Angiologie) und der Plastischen, Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie zusammen. Moderne Verfahren der Wundbehandlung, wie die Vakuumtherapie, setzen wir routinemäßig bei uns ein.
Die Handchirurgie ist am Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende seit langem ein Spezialgebiet. Hierbei steht die Wiedererlangung der vollen Gebrauchsfähigkeit der Hand im Vordergrund. Viele Eingriffe können heute ambulant durchgeführt werden.
Verletzungen und Erkrankungen der Hand zu behandeln, verlangen besondere Kenntnisse der komplizierten anatomischen Strukturen und spezielle chirurgische Techniken. Neben der exakten Diagnose und operativen Therapie ist meist eine besondere Nachbehandlung notwendig. Nur so kann ein gutes Ergebnis erzielt werden.
Das Knie ist das größte Gelenk des Menschen. Nur durch ein komplexes Zusammenspiel der einzelnen Gelenkteile kann man normal und schmerzfrei gehen. Aufgrund dieser Struktur ist das Knie besonders anfällig für Verletzungen und Verschleiß (Arthrose).
Die Behandlung solcher Knieerkrankungen zählt seit vielen Jahren zum Spektrum der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. Zuständig ist die Sektion Kniechirurgie unter der Leitung von Dr. Tobias Weber und Raphael Stadler.
Wir bieten die gesamte Bandbreite an Behandlungsmethoden bei Verletzungen oder Verschleißerscheinungen am Knie: von Knorpelschäden, über Verletzungen der Bänder und der Kniescheibe, bis zum Gelenkersatz. Sofern möglich und medizinisch sinnvoll wenden wir schonende arthroskopische Operationsmethoden an. Wir haben alle diagnostischen Möglichkeiten direkt vor Ort.
Eng arbeiten wir zusammen mit stationären und ambulanten spezialisierten Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten. So helfen wir unseren Patientinnen und Patienten dabei, möglichst schnell wieder fit für Alltag, Training oder Wettkampf zu werden.
Bei unseren Expertinnen und Experten für rekonstruktive Kniegelenkschirurgie sind Sie in qualifizierten erfahrenen Händen.
Bei Verletzungen des vorderen oder hinteren Kreuzbands ist es unter Umständen notwendig, dass wir es durch verschiedenste Techniken (Hamstring, Quadrizepssehne) arthroskopisch minimalinvasiv ersetzen. Zusätzlich bieten wir bei Rerupturen auch zweizeitige Revisionsplastiken an. Wenn Innen- oder Außenmeniskus verletzt sind, müssen wir eine Meniskusnaht machen, um die Funktion zu erhalten. Hierfür nutzen wir modernste und vielseitige Verfahren.
Der Gelenkknorpel ermöglicht die reibungsfreie Bewegung der Gelenke. Im Laufe der Jahre können Knorpelschäden durch Abnutzung oder Verletzungen auftreten. Diese heilen in der Regel nicht von selbst und führen zu schmerzhafter Arthrose. Selbst ein kleiner Knorpelschaden verursacht mitunter starke Schmerzen und kann zu massiven Bewegungseinschränkungen führen.
Die einzelnen Verfahren zur Behandlung von Knorpelschäden:
Eine Luxation der Patella kann zu folgenschweren Knorpelschäden führen. Wenn sich Ausrenkungen wiederholen, müssen wir deshalb nach der Ursache der Instabilität suchen und diese beheben. In Frage kommen verschiedene Techniken:
Der Großteil degenerativer Knorpelschäden (Arthrose) wird durch Fehlstellungen des Beines verursacht (O- oder X-Bein). Bei einer O-Beinstellung wird der innere Anteil des Kniegelenkes überlastet und es kommt zu einem Abrieb. Je nach Lage der Fehlstellung machen wir eine Hohe Tibiale Umstellungsosteotomie (HTO) oder eine Distale Femurosteotomie (DFO).
Wir arbeiten stationär und ambulant eng mit spezialisierten und erfahrenen Physiotherapeutinnen und -therapeuten zusammen, um unsere Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen, möglichst schnell wieder mobil und schmerzfrei für Alltag und Sport zu werden. Unsere ambulanten Partner sind:
Leitender Oberarzt Dr. Tobias Weber, Oberarzt Raphael Stadler, Chefarzt Dr. Ralf Müller-Issberner
Das in der Abteilung angebotene Leistungsspektrum umfasst den gesamten Bereich der Endoprothetik der großen Gelenke. Die prothetische Versorgung der Schulter erlaubt den Teil- und Vollersatz nach Defektverletzungen, ebenso bei Verschleißerscheinungen der Schulter mit Defekten der Knorpel-Knochensubstanz und des Schulterstabilisierenden Muskel-Kapselkomplexes (siehe auch Schulterchirurgie).
Im Bereich des Kniegelenkes bieten wir Ihnen sämtliche Möglichkeiten des modernen Gelenkersatzes an. Diese reichen von dem Teilersatz des Gelenkes durch Knieoberflächenanteile in gewebeschonender minimal-invasiver Technik ("Schlüssellochtechnik"), über teil- und nichtzementierte Vollprothesen bis hin zum Prothesenwechsel mit Sonderprothesen bei Infekten oder Lockerung (siehe auch septische Chirurgie).
Weitere Informationen über das Kniegelenk finden Sie hier.
Die Hüftprothetik stellt in diesem Bereich besonders hohe Anforderungen. Aufgrund der schon seit Jahrzehnten bestehenden standardisierten Prothesenversorgung haben schon viele Hüftprothesen ihre durchschnittlichen Standzeiten von zwei Jahrzehnten. Dadurch kommt es vermehrt zu Prothesenwechseln mit ausgedehnten Defekten des Oberschenkelknochens und der Pfanne.
Weitere Informationen über die Hüftgelenke finden Sie hier.
Die minimalinvasive Implantation einer substanzerhaltenden Kopf- oder Schenkelhalsprothese am Hüftgelenk für die aktive, jüngere Patientin bzw. den aktiven, jüngeren Patienten stellt einen weiteren Aspekt dar. Denn eine junge Patientin bzw. ein junger Patient hat auch nach der Prothesenversorgung des Hüftgelenkes einen hohen Anspruch an seine Alltags- und Freizeitbelastung. Er strebt daher eine Versorgungslösung an, die – verbunden mit einem minimalen Weichteiltrauma – ein maximal funktionell belastbares Ergebnis ermöglicht.
Der Ersatz der Bandscheiben durch entsprechende Prothesen ist unter unserer Rubrik Wirbelsäulenchirurgie beschrieben.
Neben der geriatrischen Unfallchirurgie ist die Wirbelsäulenchirurgie unser zweiter großer Leistungsbereich. Besonders degenerative Wirbelsäulen und Bandscheibenvorfälle machen seit 2019 fast 20% unseres Portfolios aus.
Hierbei arbeiten wir hausintern eng zusammen mit der Klinischen Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, der Endokrinologie der Abteilung Innere Medizin, der Interventionellen Radiologie und der Physiotherapie.
Mit dem so genannten O-Arm verwenden wir eines der modernsten mobilen Bildgebungssysteme auf dem Markt. Nähere Informationen finden Sie in unserem Wirbelsäulenzentrum.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten operieren wir erfolgreich Bandscheibenschäden in minimalinvasiver, mikroskopisch gesteuerter Technik. Ebenso behandeln wir Schäden, die durch Knochenentkalkung, also Osteoporose, entstehen. Außerdem operieren wir in unserem Wirbelsäulenzentrum degenerativ bedingte Engen am Spinalkanal, Wirbelsäulenfehlstellungen und Instabilitäten an der gesamten Wirbelsäule. Konservativ behandeln wir Rückenschmerzen abteilungsübergreifend.
Mit einem multimodalen Konzept behandeln wir Wirbelsäulenerkrankungen mit chronischen Schmerzzuständen bei Veränderungen der Wirbelsäule. Hierzu zählen Gelenkverschleiß der kleinen Wirbelgelenke, Bandscheibenerkrankungen, Verengungen des Wirbelsäulenkanals sowie alters- und osteoporosebedingten Ermüdungsbrüche der Wirbelkörper. Zu diesem Konzept gehören konservative, medikamentöse, operative und physiotherapeutische Komponenten. Ebenso behandeln wir fast das gesamte Spektrum von Verletzungsfolgen der Wirbelsäule.