In Deutschland erhalten rund 400.000 Menschen jährlich ein künstliches Gelenk (Endoprothese). Obwohl bei stark verschlissenem Gelenken der Leidensdruck oft schon groß ist, zögern viele Menschen die Entscheidung für ein künstliches Gelenk hinaus – teils aus mangelnder Aufklärung, teils aus Angst vor dem operativen Eingriff. Solche Implantationen gehören jedoch zu den häufigsten Operationen in Deutschland und sind Routineeingriffe.
herzlich willkommen im Endoprothetikzentrum (EPZmax) Göttingen Neu-Mariahilf.
Ein Leben lang ist unser Körper in Bewegung. Dadurch werden insbesondere Knie- und Hüftgelenke stark beansprucht. Gelenke und Bewegungsapparat halten das nicht immer aus. Die Folge ist oft eine vorzeitige Abnutzung. Dieser Verschleiß geht einher mit Schmerzen und eingeschränkter Mobilität und folglich meist mit einem Verlust an Lebensqualität.
Wenn diese Probleme überhandnehmen, sind wir, das Team des Endoprothetikzentrums, darauf spezialisiert, künstliche Gelenke (Endoprothesen) nach dem aktuellen medizinischen, pflegerischen und physiotherapeutischen Standard einzusetzen. Das Zentrum ist Bestandteil des operativen Spektrums des Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende und setzt sich aus vier orthopädischen Praxen zusammen. So vereint es deren Expertise und Erfahrung an einem Ort.
Unser erfahrenes Team hat bereits seit 1990 Tausende von Patientinnen und Patienten mit individuell angepasstem Gelenkersatz für Hüfte und Knie versorgt. Die Menschen haben einen stetig steigenden Anspruch an die eigene Mobilität – auch im fortgeschrittenen Lebensalter. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach. Wir arbeiten mit modernsten Diagnose- und Therapieverfahren, einschließlich minimalinvasiver, muskelschonender Operationsmethoden sowie mit namhaften Implantatherstellern.
Angesichts der großen und steigenden Zahl von Patientinnen und Patienten, die aufgrund von Gelenkerkrankungen mit einem künstlichen Gelenk versorgt werden, besteht ein zunehmender Informationsbedarf zur Endoprothetik. Lernen Sie auf den folgenden Seiten unser Zentrum samt Behandlungsspektrum ausführlich kennen. Mit einer eigens für Sie entwickelten Broschüre möchten wir Ihnen außerdem zeigen, wie Sie Ihre Lebensqualität zurückgewinnen können. Denn: Wir möchten, dass Sie schnell und sicher wieder auf die Beine kommen!
Seit 2020 wurde unserem Endoprothetikzentrum Neu-Mariahilf wiederholt von einer unabhängigen Prüfkommission (ClarCert) der Titel „Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung (EPZmax)“ zugeteilt. Damit sind wir das größte Zentrum dieser Art in Südniedersachsen und das viertgrößte in Niedersachsen. Pro Jahr lassen sich bei uns mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten endoprothetisch behandeln. Die jährlich zu erneuernde Zertifizierung bestätigt uns in unserem hohen qualitativen Anspruch an die medizinisches Gesamtversorgung der Patientinnen und Patienten. Zugleich garantiert es Ihnen die hohe Sicherheit und Qualität bei der Versorgung mit Hüft- oder Knieprothesen.
Herzliche Grüße
Ihr
Axel Funke
Ärztlicher Leiter Endoprothetikzentrum
Jedes Jahr werden bei uns über 1.000 künstliche Hüft- und Kniegelenke implantiert.
Für eine optimale Betreuung und Versorgung stehen wir in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachbereichen des Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende. Hierzu zählen unter anderem die Anästhesiologie, die Angiologie und die internistische Abteilung. Je nach Bedarf werden weitere interdisziplinäre Expertinnen und Experten zur Beratung hinzugezogen. Um gewebeschonend zu arbeiten und eine schnelle Rehabilitation zu fördern, wenden wir eine möglichst minimalinvasive Operationstechnik an.
Die Patientinnen und Patienten werden im Vorfeld des Klinikaufenthaltes von unseren Operateuren in den vier angeschlossenen Praxen untersucht und individuell beraten.
Weiterführende Informationen zu Medikamenten, dem Behandlungsablauf und unserer Ausstattung finden Sie in unserer Broschüre
Verschiedene Krankheiten führen zu einem Funktionsverlust des Hüftgelenks. Allen gemeinsam sind Schmerzzunahme und Einsteifung. Die Bewegung des Gelenks wird zur Qual. Bänder und Muskeln schrumpfen. Das Gelenk wird nicht mehr ausreichend mit Gelenkschmiere und Nährstoffen versorgt. Der Knorpel wird brüchig und baut sich stetig ab. Am Ende reibt Knochen auf Knochen. Die folgenden Krankheitsbilder der Hüfte sind am häufigsten:
Der Zeitpunkt für eine Hüftoperation ist erreicht, wenn Sie durch Ihre Beschwerden im Alltag erheblich eingeschränkt sind und die Erkrankung Ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt.
Mit einer Endoprothese werden die Teile des Hüftgelenks ersetzt, die durch Ihre Erkrankung verschlissen und für Ihre Beschwerden verantwortlich sind. Dies sind Oberschenkelkopf und Hüftgelenkpfanne. Das künstliche Hüftgelenk ist in Form und Funktion dem natürlichen Gelenk nachempfunden und folgt einem modularen Prinzip. Dieses Baukastensystem besteht aus den Teilen Schaft, Kopf, Inlay und Pfanne. Ihr Operateur wird anhand Ihres Befundes, Ihrer Knochenqualität und Ihrer medizinisch relevanten Begleitfaktoren – Alter, Gewicht, Sportaktivitäten, Muskelstatus – die für Sie optimale Lösung und Verankerungstechnik anstreben. Jede Lösung ist individuell und patientenspezifisch.
Man unterscheidet verschiedene Verankerungstechniken. Die Verbindung von Implantat und Knochen ist der Schlüssel für eine gelungene Operation und die Haltbarkeit Ihrer Endoprothese. Heute stehen den Operateurinnen und Operateuren eine Vielzahl unterschiedlicher Prothesensysteme zur Verfügung. Diese werden entweder verankert als zementfreie Hüftendoprothese, als zementierter Gelenkersatz oder als Hybridendoprothese, eine Kombination aus zementfreier und zementierter Prothese.
Das Kniegelenk als Bestandteil der unteren Extremität hat einige Besonderheiten. Zum einen ist es das Gelenk mit den größten Knorpelflächen des Körpers und an fast jeder Körperbewegung beteiligt. Schon bei alltäglichen Aktivitäten, wie Treppensteigen, lastet das Vielfache des eigenen Körpergewichts auf diesem Gelenk. Zum anderen wird das Knie von starken Bändern zum Schutz gehalten, damit es nicht ausrenkt. Ohne intakten Muskel-Band-Apparat kann das Kniegelenk nicht funktionieren.
Stabilität und Beweglichkeit sind auch die zwei konträren Forderungen an die Operateurin bzw. den Operateur: Gestreckt muss das Knie stabil sein und die gesamte Last des Körpers tragen. Ist es gebeugt, müssen Elastizität und Dehnung der Kapsel-Band-Strukturen gewährleistet sein.
Die folgenden Krankheitsbilder des Knies sind am häufigsten:
Knieerkrankungen können so vielfältig sein wie das Leben. Oft sind es kleine Schäden und Fehlbelastungen, die auf lange Sicht eine immer stärkere Abnutzung zur Folge haben. Das Ergebnis – egal ob Arthrose, Rheuma oder Trauma – ist gleich: Der Gelenkknorpel ist aufgebraucht. Ähnlich wie beim Hüftgelenk kommt es dann zu einem Teufelskreis. Am Ende reibt der Oberschenkelknochen auf dem Knochen des Schienbeinkopfes. Plagen Sie sowohl Ruhe- als auch Belastungsschmerzen, wird schließlich das künstliche Knie zur verbleibenden Lösung.
Für den künstlichen Ersatz des Kniegelenks stehen heutzutage je nach Ausmaß der Gelenkzerstörung verschiedenartige Prothesentypen zur Verfügung. Die Endoprothese ist in Form und Funktion immer dem natürlichen Gelenk nachempfunden. Sie setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, genauso wie das natürliche Kniegelenk. Ziel eines jeden Gelenkersatzes ist es, so viel Knochensubstanz wie möglich zu erhalten.
Hochwertige Endoprothesenmodelle gibt es in vielen verschiedenen Designs und Größen und bieten so für die unterschiedlichen Krankheitsbilder die optimale Lösung. Ähnlich den Hüftprothesen kommen auch hier modulare Systeme zum Einsatz. Nach dem Baukastenprinzip werden Einzelteile kombiniert und individuell angepasst. Am häufigsten wird hierbei der sogenannte Oberflächenersatz angewendet.
Retropatellarersatz
In sehr seltenen Fällen kommt es zu einem Kniegelenkverschleiß, der sich ausschließlich auf das Gelenk zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe reduziert. Hier ist es möglich, das Teilgelenk isoliert zu behandeln, ohne die endoprothetische Versorgung zwischen Ober- und Unterschenkelknochen. Solche isolierten Retropatellarersatzprothesen lassen einen natürlichen Bewegungsrhythmus zu. Die Funktion des Gelenks ist nur geringfügig verändert.
unikondyläre Schlittenprothese
Mit diesem Implantat wird lediglich eine Gelenkhälfte ersetzt, meistens die innere. Das nennt man unikondylär. Die Verwendung ist nur dann zu empfehlen, wenn sich der Gelenkverschleiß auf eine Gelenkhälfte beschränkt, die Bänder intakt sind und die natürliche Beweglichkeit ausreichend ist. Unikondyläre Schlittenprothesen werden in der Regel jüngeren Patientinnen und Patienten eingesetzt.
Oberflächenersatzprothese
In der überwiegenden Zahl der Fälle müssen innere und äußere Kniegelenkhälfte ersetzt werden. Hierbei kommen Oberflächenersatzprothesen zum Einsatz. Der wesentliche Kapsel-Band-Apparat bleibt erhalten oder wird rekonstruiert. Es kann zusätzlich erforderlich sein, die Kniescheibenrückfläche zu ersetzen. Dies richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten der Patientin bzw. des Patienten wie z.B. Abnutzungsgrad und Deformierung der Kniescheibe.
gekoppelte Prothese
Das Kniegelenk lebt von seinen Bändern. Sind diese extrem verändert – also gerissen oder ausgeleiert – oder fehlt Knochensubstanz für die Rekonstruktion (durch Zysten, Brüche, Endoprothesenwechsel), werden die Designanforderungen der Komponenten komplexer. Lange Stiele werden in den Röhrenknochen eingebracht und übernehmen die Krafteinleitung. Zusätzliche Bauteile können unter der regulären Prothese befestigt werden, um fehlenden Knochen zu ersetzen.
Ihr Operateur wird anhand Ihres klinischen Befunds und des Röntgenbilds stets die für Sie beste Prothese planen.
Pflege und Physiotherapie sind elementare Bestandteile in den ersten Tagen nach der Operation. In der Regel verbringen Patientinnen und Patienten etwa sechs Tage nach der Operation im Krankenhaus. Das Pflegekonzept zielt auf die schnelle, sichere Mobilisierung der Patientin bzw. des Patienten und erfolgt durch spezialisierte Pflegekräfte. Die Standards von Pflege und Physiotherapie werden durch ärztliche Leitlinien definiert und jährlich im Rahmen der ClarCert-Zertifizierung bestätigt.
Für die schnellstmögliche Rehabilitation nach Ihrer Endoprothesen-Operation ist es wichtig, dass Sie sich bereits kurz nach Erhalt Ihres OP-Termins mit uns in Verbindung setzen. In der Regel beginnt die Reha-Maßnahme bereits eine knappe Woche nach Ihrer Operation. Wir beraten Sie unter anderem zu den verschiedenen Möglichkeiten der Rehabilitation:
• Stationär • Ambulant • Geriatrisch
Bitte beachten Sie, dass es einer frühzeitigen Anmeldung bei der Reha-Einrichtung bedarf, um für Ihre zügige Genesung den reibungslosen Übergang vom Krankenhaus in die Rehabilitation zu gewährleisten.
Wir regeln alles dafür Erforderliche für Sie. Sie erreichen uns • Montag bis Donnerstag von 8.00 – 15.00 Uhr • Freitag von 8.00 – 12.00 Uhr unter der Telefonnummer 0551 5034-3282. Sollten Sie uns nicht erreichen, hinterlassen Sie bitte auf dem Anrufbeantworter ihre Kontaktdaten. Wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen zurück. Bitte halten Sie zur Beratung Ihre Krankenkassenkarte, und gegebenenfalls den Namen Ihres Rentenversicherungsträgers sowie die Rentenversicherungsnummer bereit. Bei Bedarf beraten wir Sie während Ihres Aufenthalts auch in anderen persönlichen und sozialrechtlichen Fragen.
Der Reha-Beginn wird Ihnen rechtzeitig mitgeteilt und orientiert sich an Ihrem Gesundheitszustand. Es hat sich bewährt, bereits vor dem Krankenhausaufenthalt einen Koffer für die anschließende mindestens zweiwöchige Anschlussheilbehandlung (AHB) zu packen. Sie finden eine sinnvolle Packliste in der Broschüre. Den Transport von unserer Klinik direkt in die Reha-Einrichtung bespricht unser Sozial- und Entlassmanagement im Detail mit Ihnen.
Die orthopädische Abteilung am Krankenhaus Neu-Mariahilf wurde 1990 gegründet. 2020 feierte sie das dreißigjährige Jubiläum und gleichzeitig bereits das zehntausendste eingesetzte Kunstgelenk. Zum heutigen Zeitpunkt werden im Zentrum jedes Jahr über 1.000 künstliche Hüft- und Kniegelenke implantiert.
Die Hauptoperateure bieten ihre Sprechstunden an unterschiedlichen Standorten an: auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende, im dortigen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ), am Standort Neu-Mariahilf und dort im Arzthaus Maxineum und im Facharztzentrum sowie im Orthopädicum Northeim. Die enge räumliche Verzahnung von ambulanter und stationärer Betreuung ist deshalb eine Besonderheit in der Region Südniedersachsen und garantiert unseren Patientinnen und Patienten höchstes fachärztliches Niveau. Sowohl die Vorbereitung als auch die Nachsorge erfolgen durch die Spezialisten des Zentrums. Auf diese Weise können strenge Qualitätsauflagen optimal erfüllt und kontrolliert werden. Außerdem profitieren Patientin bzw. Patient und behandelnde Ärztin bzw. behandelnder Arzt von der gewachsenen, individuellen Vertrauenskultur, die durch die persönliche Betreuung entsteht.
Unser EPZmax hat gemäß der aktuellen Auswertung des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD) erneut gute Ergebnisse erreicht. Die Auswertung berücksichtigt Erstimplantationen für Hüfte und Knie im Zeitraum von August 2015 bis März 2023. Die hohe Anzahl von Operationen, die in die Analyse einbezogen wurden, zeugt von der umfassenden Erfahrung und Fachkompetenz unserer Operateure. Die Anzahl durchgeführter Folgeeingriffe nach einer Erstimplantation liegt ca. ein Drittel unter dem statistisch zu erwartendem Wert.
Das bedeutet: Die von uns eingesetzten Erstimplantate verbleiben häufiger komplikationsfrei im Körper.
Dann bieten wir Ihnen in unseren Sprechstunden die Möglichkeit, alle Einzelheiten Ihres individuellen Krankheitsbildes mit einem unserer Spezialisten eingehend zu besprechen. Bitte vereinbaren Sie dazu Ihren persönlichen Termin mit einer der Praxen.
MVZ Gesundheitspark Göttingen-Weende
An der Lutter 24 (Haus 4), 37075 Göttingen
Patienten-Telefon: 0551 5034-1490
Zuweiser-Telefon: 0551 5034-1539
E-Mail: mvz_weende@gpsnds.de
Homepage: www.mvzgesundheitspark.de
MVZ Maxineum Orthopädie Waldweg 5, 37073 GöttingenPatienten-Telefon: 0551 5034-4500Zuweiser-Telefon: 0551 5034-4555 E-Mail: mvz_maxineum@ekweende.de
Homepage: www.mvzgesundheitspark.de Unsere SprechstundenMontag, Dienstag und Donnerstag: 8:00−18:00 UhrMittwoch: 8:00-16:00 UhrFreitag: 8:00−14:00 Uhr
MVZ am Wieter Northeim
Sturmbäume 3, 37154 Northeim
Patienten-Telefon: 05551 4052
Zuweiser-Telefon: 05551-977799
E-Mail: mvz_am_wieter@ekweende.de
Unsere Sprechstunden
Montag, Dienstag und Donnerstag: 8:00-13:00 Uhr und 15:00-17:00 Uhr
Mittwoch und Freitag: 8:00-13:00 Uhr
Facharztzentrum am Waldweg
Waldweg 11, 37073 Göttingen
Patienten-Telefon: 0551 384222-0
Zuweiser-Telefon: 0551 384222-0
E-Mail: praxis@orthopaedie-facharztzentrum.de
Homepage: www.orthopaedie-facharztzentrum.de
Montag bis Donnerstag: 8:00−19:30 Uhr
Freitag: 8:00−14:00 Uhr
Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Göttingen-Weende
MVZ Maxineum Orthopädie
Zuweiser-Telefon: 0551 5034-4555
MVZ Orthopaedicum Northeim
Zuweiser-Telefon: 05551 977799